Rezension zu "Der Übergang" von Justin Cronin
- Y.S.Schmelz
- 25. Jan. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Feb. 2020
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Originaltitel: The Passage
Format: Taschenbuch
Länge: 1136 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum: 16. April 2018
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344248796X
ISBN-13: 978-3442487967
Größe: 13,7 x 6,4 x 20 cm
Preis: 12,00 Euro für das Taschenbuch, 4,99 Euro für das eBook (Kindle-Version)

Inhaltsangabe:
"Das Mädchen Amy ist gerade einmal sechs Jahre alt, als es von zwei FBI-Agenten entführt und auf ein geheimes medizinisches Versuchsgelände verschleppt wird. Man hat lange nach Amy gesucht: der optimalen Versuchsperson für ein mysteriöses Experiment, das nichts Geringeres zum Ziel hat, als Menschen unsterblich zu machen. Doch dann geht irgendetwas schief – völlig schief. Von einem Tag auf den anderen rast die Welt dem Untergang entgegen. Und nur eine kann die Menschheit vielleicht noch retten: Amy Harper Bellafonte."
(Quelle: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Der-UEbergang/Justin-Cronin/Goldmann-TB/e541159.rhd)
Okay, ein Geständnis: Ich LIEBE dicke Wälzer. Wenn ich die Wahl zwischen einem 300 bzw. 400 Seiten starken Buch und einem 600 bzw. 700 Seiten langen Schmöker habe, würde ich rein instinktiv immer das Dickere aussuchen.
Das wurde mir hier zum Verhängnis. Über 1.100 Seiten. Ich muss verrückt sein.
Das war wahrscheinlich auch einer der Gründe, wieso es nach dem Kauf erst einmal in den Tiefen meines Regals ungelesener Bücher verschwand, bis eine Bekannte Anfang diesen Jahres meinte, dass auch sie das Buch noch ungelesen bei sich herumstehen habe und wir es nun gemeinsam anpacken könnten. Also, gesagt, getan.
Eigentlich hatten wir uns ein Zeitlimit bis zum 17.01.2020 gesetzt und sie hat dieses auch eingehalten, aber ich musste bis 24.01.2020 verlängern und habe es auch mit der Verlängerung gerade so geschafft.
Wieso habe ich so lange gebraucht?
Nun, zum Einen störte es mich gewaltig, dass die Hauptfigur Amy nach etwa 300 Seiten plötzlich von der Bildfläche verschwand und es einen erheblichen Zeitsprung von um die 100 Jahren gab. Allerdings wurden die Ereignisse in einem Rückblick doch noch angerissen, so dass man noch ein paar Informationen bekam, was mit der Welt in der Zwischenzeit geschah.
Zum Anderen hat sich der Autor -meines Erachtens nach- immer wieder in Einzelheiten verloren, die für den Fortlauf der Geschichte nur am Rande von Interesse waren. Ja, für den Komplettüberblick war es ganz nett, aber ich finde, vieles hätte es einfach nicht in der Breite gebraucht.
Es wurde zwar auch immer mal wieder durchaus spannend, allerdings wiederholt durchbrochen von seitenlangen Schilderungen, die man wirklich etwas mehr hätte zusammenfassen können.
Dafür endete das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, so dass ich eigentlich gezwungen bin, gleich weiterzulesen.
Ich bin auch durchaus interessiert, zu erfahren, was mit den mittlerweile liebgewonnenen Figuren noch geschehen wird, aber die durchweg bedrückende Stimmung der Geschichte hält mich davon ab, mich gleich auf Band 2 mit dem Titel "Die Zwölf" zu stürzen.
Jetzt mag man einwenden, dass es sich nun einmal um einen Horror-/Endzeitroman handelt, von dem man nun einmal keine Happily ever after-Stimmung erwarten darf, aber ich hatte das Gefühl, dass auch bei den wenigen positiven Geschehnissen, immer noch das drohende Unheil zu spüren war.
Etwas, das ich persönlich nicht so mag, sind zudem Ankündigungen zukünftiger Ereignisse in der Form von "sie konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, was ihr im Laufe des Tages alles zustoßen würde und wie froh sie nur allzu bald über den Frühstückskaffee, so bitter er auch schmeckte, sein würde" (Achtung: Dieser Satz hat nichts mit dem Buch zu tun und sollte nur verdeutlichen, was ich meine). Leider fanden sich solche Vorankündigungen immer wieder im Buch. Das wäre in meinen Augen nicht nötig gewesen, um zu verdeutlichen, dass es immer wieder noch schlimmer kommen würde.
Alles in allem fand ich die Geschichte ganz okay. Am Schreibstil selbst bzw. der Übersetzung gab es wirklich nichts zu meckern.
Wegen der unnötigen Längen würde ich dem Buch allerdings nicht mehr als 3 von 5 Sternen geben.
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