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Erwachsen sein ist doof

  • Autorenbild: Y.S.Schmelz
    Y.S.Schmelz
  • 18. Sept. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Mal etwas Persönlicheres von mir:


Im Oktober steht eine Art Klassentreffen an. Nicht das meines Gymnasialjahrgangs, das nächstes Jahr anlässlich des 20. Jubiläums unseres Abiturs - ja, so alt bin ich schon 🙈 - ansteht und auf das ich mich auch schon freue, sondern das meines Grundschuljahrgangs.


Sagen wir so: Ich hatte meine guten Gründe, mich damals für ein reines Mädchengymnasium zu entscheiden...


Nun werden gewisse Leute bestimmt auch dort sein, Leute, denen ich keine Träne nachweine und bei denen es mich nicht stört, ihnen in meinem restlichen Leben nie wieder zu begegnen.


Auf der anderen Seite werden dort auch ehemalige Mitschüler sein, mit denen ich durchaus gut ausgekommen bin, die ich vielleicht auch Mal wieder treffen möchte. Ich bin gespannt, wie es ihnen in den letzten - Mal überlegen 🤔 - 22 Jahren seit unserem letzten Zusammentreffen so ergangen ist.


Jetzt frage ich mich seit Wochen, was mir wichtiger ist: Gewisse Personen nie wieder zu sehen oder Mal wieder mit den anderen von Angesicht zu Angesicht reden zu können. Sind die ehemaligen Mobber - auch, wenn es damals noch kein Wortwie Mobbing für die täglichen Ärgereien gab - vielleicht doch erwachsen geworden? Wir sind mittlerweile alle in einem Alter, in dem wir selbst Kinder haben können (von einigen früheren Mitschülern weiß ich, dass sie welche haben). Vielleicht ist ihnen in den letzten Jahrzehnten aufgegangen, dass ihr damaliges Verhalten ... nicht in Ordnung war? Ich bin schließlich auch nicht mehr dieselbe wie vor über zwanzig Jahren. Die Zeit und all meine Erfahrungen haben mich verändert. Will ich diesen Personen bis zum Ende meines Lebens grollen? Vielleicht bietet ein erneutes Zusammentreffen die Möglichkeit für mich, mit den damaligen Vorkommnissen abzuschließen.


Am selben Wochenende findet übrigens die Frankfurter Buchmesse statt, zu der ich eigentlich ganz gerne hinfahren möchte, und, die von meinem Heimatort in einer guten Stunde zu erreichen ist. Wenn ich dann ohnehin bei meinem Vater übernachte und direkt vor Ort bin, wäe es nur konsequent, auch zum inoffiziellen Klassentreffen zu gehen.


Ich weiß es nicht. Und das nervt mich am Erwachsensein: Immer diese Entscheidungen, alles im Auge behalten zu müssen.


Vielleicht werde ich irgendwann einen Text über früher schreiben, vielleicht auch nicht. Vielleicht sollte ich zum Treffen kommen, vielleicht lieber nicht. Was, wenn sich rein gar nichts geändert hat, wenn ich wieder das Opfer bin und mich sehenden Auges dem allen wieder aussetze?


Bin ich verrückt, mir darüber überhaupt Gedanken zu machen?

 
 
 

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